Aufgaben-Spektrum größer denn je

Die Interessen von Kindern und Jugendlichen gegenüber der Öffentlichkeit, Behörden, Parteien und sonstigen Institutionen zu wahren – unter dieser Prämisse wurde vor 40 Jahren der Kreisjugendring (KJR) Nordfriesland gegründet. Seitdem agiert das Team als treibende Kraft in der Jugendpolitik und strebt nach wie vor danach, die Rahmenbedingungen in der Kinder- und Jugendarbeit in Nordfriesland zu verbessern. Für diese Zwecke stellt der Kreis ein jährliches Budget von knapp 150000 Euro zur Verfügung.Ein Teil des Geldes dient der Finanzierung der Geschäftsstelle in Breklum, die aktuell noch von Orte Schruwe-Nissen und Jennifer Kuhn betreut wird. Da Schruwe-Nissen in Kürze auf eigenen Wunsch ausscheidet, wird sich ihre Kollegin vorübergehend alleine um all die Anliegen kümmern, mit denen Akteure aus den 70 Vereinen, die dem KJR aktuell angehören, auf sie zukommen.Wobei die Zugehörigkeit zum Kreisjugendring nicht zwingend Voraussetzung für eine Unterstützung ist: „Das Büro steht allen Vereinen und Institutionen offen, die ehren- oder hauptamtlich mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Für sie sind wir so etwas wie eine Service-Station: Wir helfen mit Rat und Tat oder bieten auch in finanziellen Belangen unsere Unterstützung an“, so das Team der Geschäftsstelle. Gefördert werden Aus- und Fortbildungsmaßnahmen sowie Freizeit- und Erholungsangebote; durchaus aber auch mal die Ausstattung mit dem, was für die Kinder- und Jugendarbeit vor Ort unverzichtbar ist.Ein wichtiges Element ist dabei die Organisation von Kursen, mit denen junge Menschen befähigt werden, Jugendgruppen zu leiten. Die Jugendleiter-Card (Juleica) ist der bundesweit einheitliche Ausweis für ehrenamtliche Mitarbeiter in der Jugendarbeit – ein Qualitätsnachweis, der sich übrigens auch gut in der Bewerbung um einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz macht.Den grundsätzlichen Kurs in der Arbeit des Kreisjugendrings bestimmt der Vorstand, der gerade neu gewählt wurde und nun von Susanne Kunsmann und Maren von der Heide als Doppelspitze angeführt wird.Nachdem Kunsmann als Leiterin des Evangelischen Kinder- und Jugendbüros in Niebüll bisher eher auf der „Nutzerseite“ des Kreisjugendrings stand, freut sie sich nun darauf, aus der anderen Perspektive heraus zu analysieren, was die Akteure vor Ort tatsächlich brauchen. Unter anderem, so sagt sie, hat die Notwendigkeit der Digitalisierung gerade an Bedeutung gewonnen: „Wie kann digitale Kinder- und Jugendarbeit weiter funktionieren, wenn es mal wieder so etwas wie Corona gibt?“, erklärt sie das in der Pandemie erkannte Problem.Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Akzeptanz der geschlechtlichen und sexuellen Vielfalt, die immer noch nicht überall selbstverständlich ist. Um hier ein Stück voranzukommen, bietet der Kreisjugendring in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen am Dienstag, 21. Juni, im Kreishaus in Husum einen Fachtag zum Thema „Be more queer“ an. Er richtet sich an alle, die ehren- oder hauptamtlich mit Kindern und Jugendlichen arbeiten.

hn

Quelle: Husumer Nachrichten 17.05.2022